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Neue Regionalpolitik (NRP)
Kantonales Umsetzungsprogramm 2024–2027
Per 1. Januar 2024 trat das fünfte Umsetzungsprogramm der Neuen Regionalpolitik (NRP) in Kraft. Es dauert bis 2027. In der aktuellen Periode stehen mehr A-fonds-perdu-Mittel für Anschubfinanzierungen, die neu für Kleininfrastrukturen eingesetzt werden können, und weniger Mittel für Darlehen zur Verfügung.
Die Neue Regionalpolitik (NRP) des Bundes ist wirtschaftsorientiert und regional ausgerichtet. Sie soll den Strukturwandel im Berggebiet, im weiteren ländlichen Raum und in den Grenzregionen vorantreiben und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit dieser Räume stärken. Geeignete Projekte werden als Anschubfinanzierung mit A-fonds-perdu-Beiträgen oder als Darlehen gefördert.
Das Umsetzungsprogramm 2024 bis 2027 wurde durch das Volkswirtschaftsamt erarbeitet. Die Programmziele, Handlungsfelder und Massnahmen (Projektideen) basieren auf den Vorgaben des Bundes, den Strategien des Kantons (Langfriststrategie 2032+, Richtplan usw.) und auf den Resultaten eines Workshops mit zahlreichen Teilnehmenden aus Wirtschaft, Politik, Tourismus und Bildung sowie auf den Rückmeldungen aus der Vernehmlassung.
Förderung für Kleininfrastrukturen mit regionalwirtschaftlicher Bedeutung
Für das NRP-Programm 2024–2027 kommt eine neue Möglichkeit der Projektförderung hinzu: Ab 2024 können im ganzen Kanton Kleininfrastrukturen, die eine regionalwirtschaftliche Wirkung erzeugen, mit A-fonds-perdu-Beiträgen unterstützt werden. Bisher waren für Infrastrukturen nur zinslose Darlehen möglich.
Bund und Kanton teilen sich die Finanzierung
Insgesamt stehen für die NRP-Umsetzungsperiode bis 2027 2,4 Millionen Franken A-fonds-perdu-Beiträge und 12 Millionen Franken für Darlehen zur Verfügung. Die A-fonds-perdu-Beiträge sind damit um 600 000 Franken höher als in der vergangenen Umsetzungsperiode. Grund dafür ist, dass neu für das ganze Kantonsgebiet Afonds-perdu-Beiträge für nicht-rentabilisierbare Kleininfrastrukturen gesprochen werden können. Das Vierjahres-Budget an NRP-Darlehen hingegen wird um insgesamt 4 Millionen Franken reduziert. Die NRP-Mittel werden je zur Hälfte von Bund und Kanton getragen.
Fokusthemen des NRP-Umsetzungsprogramms
Neu im Programm ist das Thema „lokale Wirtschaft“. Damit können zusätzlich Projekte der lokalen Wirtschaft gefördert werden, die nicht direkt exportorientiert sind. Weitere wichtige Querschnittsthemen sind „Digitalisierung“ und „nachhaltige Entwicklung“.
Gesuche um NRP-Finanzierung ab sofort möglich
Die NRP wird im Kanton Obwalden in enger Zusammenarbeit mit den zwei Regionalentwicklungsverbänden (REV) Sarneraatal und Nidwalden & Engelberg umgesetzt. Personen, Unternehmen oder Organisationen mit innovativen und wertschöpfungsorientierten Projekten können Projekte einreichen und unverbindlich abklären lassen, ob das Projekt einem Programmziel zugeordnet und gefördert werden kann.
NRP-Umsetzungsprogramm 2024–2027
Programmziele
Um finanzielle Unterstützung zu erhalten, müssen die NRP-Projekte einem der folgenden Programmziele zugeordnet werden können:
Wertschöpfungssystem Tourismus:
Unter diesem Programmziel werden wertschöpfungsorientierte Infrastrukturen sowie innovative Angebote gefördert, welche sowohl die touristischen Intensivgebiete gemäss Richtplan Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Pilatus als auch den sanften Tourismus und den Kulturtourismus im ganzen Kantonsgebiet in ihrer Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die Angebote können Dienstleitungen, Produkte oder Qualitätsentwicklungen sein, die einen regionalen Wertschöpfungseffekt aufweisen und die Region auf strukturelle Herausforderungen wie z. B. den Klimawandel vorbereiten. Im Sinne der „lokalen Wirtschaft“ wird auch das Freizeitverhalten der Einheimischen als Teil des Programmziels verstanden. Interkantonale Massnahmen richten ihren Fokus auf die Kooperation mit der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee und dem Berner Oberland Ost.
Wertschöpfungssystem Gewerbe und Industrie:
Zusammen mit den anderen Zentralschweizer Kantonen werden im Bereich des Wissenstransfers und Innovationsförderung die CSEM SA mit Standort in Alpnach sowie Innovationsförderung mit Lead durch den Verein ITZ finanziell unterstützt. Weiter werden unternehmensübergreifende Kooperationen von KMU, die zur Verlängerung von Wertschöpfungsketten führen, gefördert. Auch sektorübergreifende Zusammenarbeitsformen (z. B. mit Tourismus, Landwirtschaft oder Energie usw.) sind Teil dieses Programmziels. Die Innovationsfähigkeit der Region wird zudem mit gezielten Massnahmen zur Förderung von Start-Ups gestärkt.
Wertschöpfungsorientierte Bildung:
Die wertschöpfungsunterstützende Massnahmen im Bildungswesen verfolgen zwei Stossrichtungen: Die Reduktion des Fachkräftemangels und die Entwicklung des Bildungsstandorts Obwalden. Im Bereich des Fachkräftemangels sollen die Massnahmen komplementär oder in Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Bestrebungen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand durchgeführt werden und den dualen Bildungsweg priorisieren. Als Projektinitianten sind besonders Gewerbe- und Branchenvertreter willkommen.